Fischhhappen "Graf Luckner"

Er hat in seinem Leben so einiges erlebt: Vor dem Mast um Kap Hoorn, Leuchtturmwärter am Kap Leewin an Australiens Südwestecke, Tellerwäscher, Preisboxer, Plakatkleber, Fakirgehilfe, Känguruhjäger, Schiffskoch, Soldat der mexikanischen Armee und mit dem höchsten Orden des Deutschen Reiches ausgezeichneter Kommandant eines Hilfskreuzers der kaiserlichen Marine - das sind einige Lebensstationen des adeligen Seefahrers. Bezeichnend für ihn ist die Tatsache, daß er die ihm verliehene Lebensrettungsmedaille höher einschätzte als den vor dem Feind erworbenen Halsorden.

Und er hat eine Menge Fisch gegessen (kann man zumindestens annehmen). Ob er bei seinen Kaperfahrten außer Kapern auch den "Fischhappen" auf einem der 14 von ihm versenkten (und vorher geleerten) Feindschiffen fand oder anderswo - das ist nicht überliefert. Fest steht dagegen, dass durch seinen umsichtigen Umgang mit den Feinden trotz der versenkten Tonnage lediglich ein Seemann getötet, seine Bilder später von den Nazis abgehängt und seine Bücher verboten wurden. Gern hätte man ihn als Held verehrt, er entzog sich dieser Gefahr. Als der 2. Weltkrieg endete, verurteilte Hitler den "Seeteufel" zum Tode, weil er die Stadt Halle an der Saale dem Feinde übergeben hatte. Das Todesurteil feierte Luckner mit den Soldaten der 104. amerikanischen Infanterie-Division, die ihn prompt zum Ehrenmitglied ernannte.

Der deutsche Adelige, mit vollem Namen Graf Felix von Luckner, hat der Nachwelt eine sehr eigenwillige Interpretation zum Thema Fisch hinterlassen: Als der Kriegsheld 1966 im Alter von 84 Jahren in Malmö starb, waren seine "Fisch-Happen" in aller Munde.


Spitzenköche bringen eine klassische Garnitur auf den Tisch - Palstek und Kreuzknoten

Die italienischen Langnudeln, mit denen er den Fisch am liebsten nahm, passen gut zum Seemannsgarn, für dass der alte Seeteufel bekannt war. Der Ehrenbürger von San Francisco (einer von 120 Ehrentitel, die ihm in den USA verliehen wurden) hat leider den Siegeszug seiner "Fischhappen" nicht mehr miterlebt - lassen wir ihn und die Erinnerung an einen großen Seemann weiterleben!

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