Gulasch vom schienesischen Scheffkoch

Da ist erst einmal eine Erklärung angebracht: An meinem Lieblings-Arbeitslehre-Kollegen Michel, begnadeter Techniklehrer mit echten McGyver-Fähigkeiten, ist auch noch ein guter Koch verloren gegangen! Auf fast allen gemeinsamen Fahrten hat er sich kulinarische Denkmale gesetzt und so wurde er in einem Film von meinem Lieblings-Erdkunde-Kollegen Marcus als "schienesischer Scheffkoch" tituliert - da hatte er seinen Namen weg.


Michel und Jasper steuern die Tremonia in den Mülheimer Wasserbahnhof

Mit dem himmlischen Gulasch überraschte er uns auf der "Vliegende Draeck" - mal so eben für 34 Leute was vorgekocht - einfach toll. Auf vielfachen Wunsch hat Michel dann hier das Rezept für alle seine Fans (und die, die es nach dem Genuss noch werden) aufgeschrieben. Ich will nichts vorwegnehmen - nur soviel: Dieser Gulasch kombiniert Temperament und Feuer seines ungarischen Bruders in grandioser Weise mit der stoischen Gelassenheit des westfälischen Pfefferpotthast - egal ob bodenständig mit Kartoffeln oder zu Nudeln, Spätzle oder einer Scheibe Brot - es wird immer ein Genuss sein. Segeltechnisch betonen möchte ich den großen Vorteil: Das Gericht kann vorgekocht werden, auch in großen Portionen (erst dann schmeckt es ja so richtig gut) und es lässt sich, etwa eine Schwerwetter-Etappe vor der Brust, in Thermoskannen abfüllen (und in diesem speziellen Falle mit Brot) auch bei extremer Schräglage und nachts im Cockpit genießen - das baut auf und gibt frischen Lebensmut.


Zutaten für eine kleine Protion (1kg Fleisch) traut beieinander

Als Einhand-Koch konnte Michel bei der Menge ja nun kaum noch eine Kamera halten, die Bilder sind dann bei der Herstellung einer kleineren Menge (1kg Fleisch) im czierpka-koch-studio entstanden.

Hier also das Rezept für eine Großportion Gulasch für ca. 30 MatrosInnen aus dem Fundus des schienesischen Scheffkochs und aus seiner eigenen Feder - pardon: Tastatur:

Zutaten:
5 kg Gulasch 50/50
2,5 kg Zwiebeln
3 - 4 Liter anständigen Roten (aber nicht das Zeug, dass  Euch der Pizzakurier mit einer Großbestellung abliefert!!!)
5 Knofi
2 El. Kümmel, 4 El. Paprika süß, 1Tl Cayenne Pfeffer
etwas Tomatenmark und viel frischgemahlener schwarzer Pfeffer
Saft einer Zitrone
frische Petersilie, je ein großer Zweig frischen Rosmarins und Thymians
ein Pöttchen Sahne, 1/2 Liter Olivenöl, 2 El Salz
und etwas Mehl zum Binden.

Und nun geht´s zur Sache:

Das abgewaschene Fleisch gut trocknen und in Daumennagel große Stücke schneiden. In kleinen Portionen in einer Pfanne und Olivenöl anbraten bis das Fleisch richtig braun ist. Das Angebratene in einen großen Topf geben (bei IKEA gibt preisgünstige 10 Liter Riesenöschies!)  und schmurgeln lassen. Kleingehackte Zwiebeln zugeben und mitdünsten. Sobald die Zwiebeln glasig sind, wird der Wein und die Gewürze zugegeben.
Anmerkung von Kalle: Michel ist ein Fundamentalist in diesen Dingen, für ihn gilt unumstößlich: Der Wein, der auf den Tisch kommt, gehört auch ins Essen - und hier soll man wirklich nicht am falschen Ende sparen. Zumal man ja während des Kochens die Qualität des Weines ständig überprüfen muss - eine Strafe, wenn man hier auf ein billiges Produkt setzt. In diesem Fall ist es ein Chianti, der wie das Olivenöl aus Aglioni kommt:
: www.aglioni.it

Wichtig: Etwas Wein wird in der Anbratpfanne mit den Anbratresten eingekocht und zugegeben. Alles zusammen schmurgelt jetzt erst einmal gut 1,5 Stunden.


Alles drin, jetzt fehlt nur noch der Wein

Und so sieht es nach 1 1/2 Stunden aus - und wer jetzt den Topfdeckel hebt, riecht es schon: Das wird klasse schmecken!!!

Danach wird mit den restlichen Zutaten abgeschmeckt. Dann darf das Ganze bis zum nächsten Tag ruhen. Und anschließend wird´s in einem Rutsch verputzt!

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