Ems Sperrwerk Emssperrwerk Gandersum Meyer-Werft Tide ebbe flut ablaufendes Wasser auflaufendes Wasser Gezeiten Schleuse Herbrum trockenfallen Bollingerfähr Marina Emstal Düthe Hilter Hünthe Ems Dortmund-Ems-Kanal DEK Yachtclub Lathen Haren Meppen Yachtclub Hase-Ems Schleuse Meppen www.bootskontor.com Varloh Westfalen Schleuse Altenrheine Ammelsbüren Dörenthe Kulturspeicher Münster Stadthafen KreativKai Waltrop Lipperüberführung Yachthafen Ribbrock Datteln
In Meppen wird gebaut - die alte Hubbrücke ging den Weg aller irdischen Dinge und nun gibt es eine neue Brücke in Meppen - bis dahin ermöglicht eine Behelfsbrücke (von der dieses Foto entstand und die ich Morgen im Vorbeifahren fotografieren werde) den Seitenwechsel. Schöne ruhige Ems - wenn die Schleusen pausieren gehört sie den Enten und Schwänen - und den Sportboote, die aber bei diesem etwas undurchsichtigen Wetter kaum Gebrauch vom freien Revier machten .... Da ist sie, die Behelfsbrücke über den DEK und mit der Hubbrücke ging auch das Linksfahrgebot, dass hier früher galt. Über die Nachrichten kommt gerade die Meldung, dass der Mittellandkanal wieder frei ist! Na, darauf hatten wir uns auch verlassen, an der Einmündung in den Dortmund-Ems-Kanal war es ja zu einem folgenschweren Unfall gekommen: Wohl durch ein Mißverständnis hatten sich zwei Frachter gerammt - Biodiesel lief in großen Mengen aus. Schleuse Meppen - wie eine Trutzburg baut sich die Hebestelle vor uns auf, die dicken Türme machen echt was her. Aber egal, auch die schleusen hier nur mit Wasser... Zwei Grüne, es geht rein. Wir schleusen allein, Friedrich der Große fährt vor und nimmt sich den Platz, der ihm zusteht... ...ganz vorn - und da es hier immerhin 7,50 Meter in die Höhe geht, muss das Wasser auch schön strömen, dauert ja sonst ewig. So kommt es, dass die beiden ganz schön zu tun bekommen, um die edle Sloop zu halten, denn die 8,60 Meter der Maril entwickeln ein ganz schönes Eigenleben. Geschafft, wir laufen aus. Das Boot ohne Namen verlässt die Kammer als letztes - das war Meppen. Jetzt geht es flott weiter, der Kaiser marschiert. Wellen machen dem Rumpf der Maril wenig aus, es ist ein sehr ausgewogenes Schiff. Kann man übrigens chartern! Detlev Delfs verchartert seine Boote, allesamt aus der GfK-Schmiede von Maril - das passende Revier hat er vor der Haustür: Die malerischen Gewässer Brandenburgs! Ob für einen Tagesausflug mit der Familie oder einen längeren Törn: Die Sloopen sind dafür bestens ausgestattet, so befindet sich an Bord der Friedrich II auch ein Weinkühlschrank - da steht dem stilvollen Genuss in edler Umgebung nichts mehr im Wege. Ob ich den Link verrate? Klar, hier kann man das Erlebnis buchen: www.bootskontor.com Varloh - immer irgendwie verträumt diese Schleuse bei Kilometer 158 - bei nur 3,60 Meter Höhendifferenz kann man sich auch ein wenig Ruhe gönnen. Im Oberwasser zischt sie plötzlich vorbei, die berühmte Westfalen, das Vermessungsschiff, wie immer auf der Suche nach Fehltiefen - diesmal aber ohne ihre ausgefahrenen Sucharme. Ist uns letztes Jahr hier auch irgendwo begegnet. Die Minor ist vor uns, mit ihr gehen wir durch dick und dünn - also durch alle Schleusen - und wir immer hinter her. Nur wenn es sich lohnt dann überholen wir. So wie hier, es sind 20km bis Gleesen, da wollen wir lieber vorn fahren, unsere eigene Geschwindigkeit laufen und dann auf sie warten, das ist angenehmer als auf einer so langen Strecke hinter dem Dampfer herzuzockeln. Also geht es vorbei, einer nach dem anderen überholt den Frachter. Kyrill hat auch längs der Kanäle unübersehbar seine Spuren hinterlassen. Windbruch an vielen Stellen, Nur dort, wo die Bäume direkt in den Kanal gefallen waren hat man sofort für Ordnung gesorgt, alles andere muss warten. Allerorten sind große Stapel von Baumstämmen gestapelt, an vielen Stellen werden Schiffe mit dem Holz beladen. Schleuse Altenrheine - hier werden wir uns trennen. Die beiden anderen Boote wollen noch weiter, mir reicht es jetzt, schließlich bin ich auch allein und kann mich nicht ablösen lassen. Im Unterwasser liege ich noch einmal mit dem Kaiser zusammen, es ist kein "richtiger" Wartesteg, aber man kann hier ganz gut festmachen - mit ein wenig Improvisieren. Bei mir kommt wieder der Magnum-Schäkel zum Einsatz und ich hänge mich an eine Strebe der Spundwand. Da kommt die Minor an und läuft sofort ein. Wir schleusen gemeinsam zu Berg, danach letztes Winken - Gute Fahrt - bringt die Boote gut rüber - Brandenburg und Lübeck sind die Ziele der beiden Crews, mit denen ich seit Herbrum zusammen fahre. War eine nette und unkomplizierte Gemeinschaft. Ich werde hier im Oberwasser den schönen kleinen Hafen für eine ruhige Nacht nutzen. Blick von der Straßenbrücke in die leere Schleusenkammer. Altenrheine ist 1974 in Betrieb genommen worden und hat damals zwei alte Schleppzugschleusen ersetzt. Mit 12m Breite und 190m Länge ist sie für das Großmotorgüterschiff und den dazugehörigen Schubverband bis 185m Länge geeignet. Rechts liegt die Tremonia im Altarm, dort kann man sehr gut festmachen.Das schöne an diesem Etappenhalt: Mit dem Fahrrad ist man in 10 Minuten in Rheine, dort gibt alles, was Crew und Boot benötigen. Frische Brötchen bekommt nur man wenige Minuten zu Fuß direkt an der Schleuse (Richtung Rheine) - dort gibt es auch eine sehr gute Fleischerei falls man mal fleischliche Gelüste verspürt - leckere Fleischwurst bekommt man dort, so richtig zum Abbeißen direkt vom Stück - aber genug, ich kriege schon wieder Hunger Ach so, was sieht man? Dieser massive Balken schützt das Untertor vor Kollisionen, etwa wenn ein Schiff nicht abbremst oder nicht genug abbremst. Bei manchen Schleusen findet man an dieser Stelle ein Stahlnetz oder aber armdicke Stahltrossen. Und hier ein Blick in das kleine Becken des Tores. Die Schiebetore werden ja seitlich ein- und ausgeschwommen und verriegelt - hier kann man sehr gut sehen, wie es funktioniert. Das ist in Altenrheine auch erwünscht, sich alles ansehen - ein kleiner umzäunter Bereich gestattet es, ganz nah an die Schleusenkammer heran zu gehen. Dort gibt es auch eine Informationstafel mit allen technischen Daten des Abstiegsbauwerkes. Schiebetor noch einmal, andere Seite diesmal, gerade beim Einfahren in die Schleuse. Am nächsten Morgen geht es weiter, nach der JürgenElisabeth aus Brohl laufe ich zur Schleuse Rodde weiter - das heißt: Ich starte natürlich so, dass ich vor dem Frachter fahren kann, der schleust noch in Altenrheine während ich die Leinen los werfe - so kann ich in aller Ruhe die Strecke bis Rodde zurück legen und dort warte ich auf das Berufsschiff - kleine Schleuse, man denkt jedesmal: Passe ich da durch? Es passt, sogar für die JürgenElisabeth aber da ist wirklich nicht mehr viel Platz! Langsam schiebt sie sich in die Kammer, noch nicht einmal ein Reibholz passt an dieser Seite zwischen Bord- und Kammerwand, gerade mal 25cm Raum an jeder Seite. Doch der Schiffsführer hat seinen Kahn im Griff, langsam aber sicher, so gelingt ihm das schwierige Manöver. Wir nähern uns dem Nassen Dreieck, der Teutoburger Wald ist schon seit längerem am Horizont zu sehen, die "Blauen Berge". Die JürgenElisabeth spult ruhig und gleichmäßig die Kilometer herunter und ich lasse mich in ihrem Heckwasser mitnehmen. Letzte Schleuse vor Münster - wieder eine echte Aufgabe für den Schiffsführer vor uns. Wieder muss das dicke Schiff in die schmale Schleuse - da wird das Einfahren zu einem echten Meisterstück. Zehn Meter sind die Schleusen hier nur breit - und die JürgenElisabeth hat neun Meter fünfzig um die Hüften. Der Segler hat einen Motorenschaden und läuft hier über einen Außenborder, bekommen die beiden ganz gut in den Griff, obwohl das schon etwas sehr speziell ist, denn der Außenborder wird direkt am Motor gesteuert - dort sitzt der Maschinist auf der kleinen Plattform, die die Bastler mit Schraubzwingen und anderem Befestigungsmaterial am Spiegel befestigt haben. Holperdorp ist als Heimathafen angegeben, Ziel der Crew ist Münster. Naja, nach dieser Schleuse geht es schleusenlos geradeaus. Ausfahrt - ich habe schnell meine Leine um den Bügel geschlungen und an der Klampe belegt, der letzte Nischenpoller lag mir zu tief. Da der Frachter wegen der geringen Breite der Schleuse nur im Schneckentempo auslaufen kann, erspare ich mir die Sicherheitsleine vom Vordeck aus, mit der ich sonst den Bug stabilisiere. Man merkt fast nichts von der Schraube des Berufsschiffes. Ort des Geschehens - hier also war bis vorgestern also Chaos angesagt - zwei Frachter kollidiert, Biodiesel im Wasser - jetzt sieht man nichts mehr von alledem. Das Nasse Dreieck, Einmündung des Mittellandkanals in den Dortmund-Ems-Kanal. Und hier gab es früher auch mal Diesel für Sportboote aber das ist vorbei. Gerade an dieser strategisch günstigen Stelle wird die Tankstation fehlen - aber das hatte mir Frau Völler schon im letzten Jahr gesagt beim Tankstopp auf der Rückfahrt - die Tankstelle Bahrmann war jahrzehntelang auch für die Sportbootskipper eine Institution. Hier gab es immer mal einen Schwatz und aktuelle Tipps - für die Berufskollegen bleibt das so, aberwir werden hier nicht mehr tanken können. nicht nur : Es gibt nur einen Tank und nur eine Leitung - und da fließt nun natürlich Roter Diesel, für uns verboten. Und auch das haben sie gesagt: Sie werden den Wegfall der Sportboote merken. Zwar waren es immer nur kleinere Mengen, ein- zweihundert Liter eben, das was so Sportboote brauchen, aber auch das läppert sich. Kleinvieh macht eben auch Mist - im Klartext: Alle Beteiligten haben Nachteile in Kauf zu nehmen, und die Umwelt, derzeit in aller Munde, den größten. Aber Europa geht eben vor! Hier oben ist immer noch Baustelle - und was für eine! Eine Engstelle nach der nächsten. Der Skipper der JürgenElisabeth arbeitet auch hier sehr umsichtig, hält ständig Kontakt mit den Entgegenkommern,. spricht sehr genau ab, wer wann wo wartet und so komme ich in seinem Heckwasser prima und komfortabel durch alle Fahrwasserengen! Ein Spezialschiff für Folie - riesige Flächen liegen auf diesem Leichter ausgebreitet und warten auf die Verwendung im Kanal. Hier wird Folie verlegt, Teichfolie! Eigentlich - hört sich jetzt vielleicht etwas despektierlich an - eigentlich ist so ein Kanal ja wirklich nichts anderes als ein Gartenteich. Okay, ein wenig länger vielleicht und eine Winzigkeit breiter - aber sonst? Und im Prinzip wird er ja auch so gebaut bis hin zur Modellierung der Ufer - hier bekommen wir ein naturbelassenes Ufer mit Ausstiegsmöglichkeiten für Mensch und Tier. Ganz vorsichtig kratzt der Baggerführer den Sand in die entsprechende Form. Hier liegt die Folie im Rollenstapel, die Teichfolie für Kanäle. Unvorstellbare Mengen davon werden hier verbaut. Sind Spundwände unausweichlich versucht man mit allerlei Kunstgriffen dennoch möglichst durchlässig zu bleiben. Ähnliche Konstruktionen findet man auch auf dem Mittellandkanal und an anderen Neu- und Ausbaustrecken. So etwas kann dann nicht mehr passieren - sie haben mir so leid getan Mama oben auf der Spundwand als Trainerin und das gesamte 12köpfige Nachwuchsteam der F-Jugend musste schwimmen - ohne Ende. Noch etwa drei (!) Kilometer reichte die Spundwand, dann kam erstmals ein Stück "Naturufer" - ich hoffe, die Kleinen haben es geschafft und durchgehalten Für uns sieht es da etwas besser aus: Überall neue Liegestellen für Kleinfahrzeuge, hier etwa bei Kilometer 100, Hafen Dörenthe, eine schöne Liegestelle am linken Ufer - Spundwand aufgepimpt für Sportboote und gleich gegenüber der Kulturspeicher am Hafen - was genau in diesem Gebäude statt findet und ob das für uns irgendwie interessant sein könnte - das konnte ich noch nicht heraus finden. Aber erst einmal hört sich "Kultur" ja nun schon mal gut an. Noch ein schönes Plätzchen: Liegestelle für Kleinfahrzeuge, hier in Höhe Ammelsbüren direkt am Ort - und der sieht malerisch ruhig aus - mit Blick auf die Dorfstraße. Eine Kirche gibt es auf jeden Fall, sicher auch eine Kneipe, vielleicht sogar etwas zum Einkaufen, Marke Tante Emma mit Backtheke oder so - im Sommer werde ich alle diese Liegestellen testen und bewerten. Also, ich sage mal, Kirche in fußläufiger Entfernung bringt mindestens 5 Punkte, Kneipe 100 und Laden mit frischen Backerzeugnissen locker 1000 Punkte, bei Käse- oder Fleischtheke lege ich noch was drauf. Schleuse Münster - und wieder die selbe Erfahrung wie in den letzten Jahren: Es geht schnell und freundlich und unkompliziert! Ich kann die oft gehörten Klagen über die Schleusengruppe Münster absolut nicht nachvollziehen. Mit der JürgenElisabeth laufe ich ein und dann geht es in die Höhe. Im Oberwasser macht die JürgenElisabeth fest, der Skipper winkt mich vorbei als er merkt, dass ich angesichts seiner reduzierten Geschwindigkeit aufstoppe und abwarte. Ich bedanke mich per Funk für den Wink und dafür, dass er mich so prima durch alle Engstellen mitgeschleppt hat. Er ist sichtlich erfreut und winkt mir zu - Berufs- und Sportschifffahrt - das klappt doch bestens, vor allem, wenn man mit Funk eine Möglichkeit der Kommunikation hat! Da kann kam seine Sorgen und Wünsche loswerden - ab er auch Dank wenn es was zu danken gibt, sollte man vielleicht öfter einmal machen. Schönes Münster - obwohl das Wetter deutlich schwächelt suchen viele Münsteraner die Natur am Kanal, in Münster ist es immer irgendwie anders. Liebespaare schlendern am DEK entlang, Radfahrer (natürlich) allüberall ganze Familien wagen den Ausflug ins Freie. Münster wirkt immer - ja: entspannt ist vielleicht das richtige Wort, irgendwie ruhig und trotzdem nicht eingeschlafen. Eine schöne Stadt - darum liebe ich die Wilsberg-Krimis auch so, und wenn man schon über aktuell existierende und agierende Münsteraner spricht: Götz Alsmann natürlich, dieses Genie Beim Einbiegen in den Stadthafen großer Schreck: RIESENBAUSTELLE! Davon hatten wir eigentlich genug in den letzten Tagen aber ich liege hier sehr gerne, eine schöne Atmosphäre, nette Menschen - die negativen Erfahrungen anderer habe ich hier noch nicht gemacht. Was tun. Ich fahre am KreativKai entlang. Es wird ein komplett neuer Belag aufgebracht, der Uferanschluss bei der Gelegenheit neu gestaltet - das wird sicher sehr schön aussehen, obwohl ich das alte Kopfsteinpflaster auch sehenswert fand. Hoffentlich gibt es bei der Gelegenheit neue Poller, das ist ja hier ein richtiges Problem - Riesenabstand eben und viel zu wenig davon. Da darf man ja gespannt sein, ob im ausgeschlafenen Münster jemand an uns gedacht hat. Ein Schild verkündet: "Anlegen erlaubt, Betreten des Ufers verboten" - also Fender raus und ran an meine Lieblingskneipe. die Große Freiheit 26 - es wird eine ruhige und entspannte Nacht. Alles ist sehr staubig (meine Leinen ziehe ich am nächsten Tag ausgiebig durchs Wasser). Nur einmal gerate ich etwas in Panik, als gegen 17.00 Uhr zwei riesige Sattelkipper den Uferbereich ansteuern und ich befürchte, die würden jetzt (stark staubenden) Schotter abkippen. Ein Bauarbeiter beruhigt mich jedoch sofort, 1. sind es Steine und 2. werden sie an anderer Stelle landen. Danke, auch hier macht sich der freundliche Gruß beim Anlegen bemerkbar. Der Kollege verrät mir nämlich gleich, dass sie am nächsten Morgen um sieben hier mit Walze und Radlader den Unterbau fertig stellen. Klare Entscheidung für mich: Dann bin ich hier weg! Und so mache ich es auch, kurz nach sieben, der LKW mit den Arbeitern biegt gerade um die Ecke, da lege ich ab. Lüdinghausen - Haus Peters - immer ein nettes Ziel für einen Abendausflug und ein gutes Essen bei Kilometer 36,5. Anlegen darf man direkt am Restaurant. Mondlandschaft am DEK - Höhe Lüdinghausen bei Kilometer 32 - das sieht hier vielleicht aus! Ein gigantischer Bereich ist hier Lagerplatz für Aushub und Tummelplatz für Bagger und Extrem-LKW´s geworden. Überall in der Tiefe der Landschafft brummen dicke Motoren, zeigen Staubfahnen weithin an, dass sich da irgend etwas menschengemachtes bewegt. Und während die drehenden und nickenden Baggerarme an urzeitliche Wesen erinnern, die da irgend einer Beschäftigung nachgehen, ist vorn der LKW-Doc angerückt, um kleine Malessen der Giganten ambulant zu behandeln - und der Rest des Rudels fährt unentwegt weiter - da gilt es noch eine Menge an Material zu bewegen... Da kommt wieder so ein röhrendes Teil an, wie ein Urzeitmonster schaukelt es sich durch die Landschaft, der Motor brabbelt ein sonores Lied, sicher sind das mehr als sechs Kolben, die hier in ihren Zylindern durch ständiges Auf und Ab für den notwendigen Vortrieb sorgen. Und diese Zylinder dürften ein ansehnliches Volumen haben - schätze ich mal. Hier werden schon die Spundwände gezogen - die alten Spundwände - und dann steht der neue Querschnitt zur Verfügung, mit neuen Brücken und neuen Möglichkeiten. Das Großmotorgüterschiff kann kommen, und der dazu gehörige Schubverband auch. Jetzt passt es. Boot Falke - eigentlich nicht das ideale Schubboot - aber jeder muss ran, irgendwie zählt jede Hand - sorry: Jedes Boot. Hier muss mal kurz ein kleiner Leichter bewegt werden, und das schafft Boot Falke auf jeden Fall, auch wenn es auf Entfernung immer wie ein Sportboot wirkt. Ein stabiler Vorbau am Bug gibt ihm die Möglichkeit, auch mal was Grobes zu tun... Straßenbrücke Olfen - auch das eine ewige Baustelle. Ob der Querschnitt hier auch noch vergrößert wird? Das würde ja einen kompletten Neubau bedeuten und damit wieder eine jahrelange Engstelle! Ja, und hier sieht es schon sehr gut aus - Sorgenkind der deutschen Binnenschifffahrt für Monate - Lippeüberführung Olfen bei Kilometer 23. Ein Trog ist komplett fertig, am zweiten wird gearbeitet. Als hier im Oktober 2005 (so lange ist das schon her?) "die Dämme brachen" begann für die Berufsschifffahrt auf den westdeutschen Kanälen eine schwere Zeit, vor allem, weil gleichzeitig auf der Ems die Ilona-M nach Grundberührung bei Rhede durch die ablaufende Tide quertrieb und schließlich (fast) frei schwebend im Fluss hing und durchbrach Diese beiden kleinen Foto-Schnipsel sollen noch einmal daran erinnern: DEK leer und auf der Ems kriegten sie die Ilona nicht aus dem Fluss (Bilder mit freundlicher Genehmigung der WSA Rheine und Meppen). Wer es nachlesen möchte, ich habe damals am Sicherheitstor in Datteln gelegen, als es plötzlich geschlossen werden musste - hier kann man alles nachlesen:
Dammbruch am DEK Oktober 2005 Havarie der Ilon-M auf der unteren Ems
Blick hinunter auf die Lippe, die damals das gesamte Wasser abführen musste, die Flutwelle haben wir in Dorsten mitbekommen, alles wurde abgesperrt, Großalarm für die Sicherheitskräfte, man hörte nur noch Martinshörner und Hubschrauber. Die letzten Meter bis Waltrop lege ich hinter dem Twister zurück - der Gigant ist mit seinem Leichter am Bug wieder unterwegs in Sachen Kohlentransport. Wenn der an der schmalen Einfahrt des Yachthafens Waltrop vorbeifährt ist erst einmal Ebbe im Becken. Man fällt zwar nicht trocken, doch ich habe einmal kurz vor der Ausfahrt gelegen - wollte ihn vorbei fahren lassen - als der Verband vorbeitwistete und ich wurde förmlich aus dem Hafen herausgesaugt. Jetzt habe ich erst einmal Zeit, überholen lohnt nicht mehr, und mein Blick schweift umher und was ich sehe macht mir Spaß: Leute, es ist Frühling, die Bäume haben ihre Blätter entfaltet, überall blüht und sprießt es und Mensch und Tier geben sich den jahreszeitlichen Gefühlen hin - ist das nicht schön? Und mit diesem Bild vom Datteln-Hamm-Kanal möchte ich den Bericht beenden. Mitte April, geiles Wetter und die schöne Jahreszeit vor der Brust, da kann einem schon das Herz aufgehen. Vor allem, wenn der Kalender für den nächsten Monat jede Menge lange Bootswochenenden zeigt - Himmelfahrt, Fronleichnam, Pfingsten und auch der 1.Mai schreit nach einem Brückentag. Das Leben ist schön - bis zum nächsten Törn.
Ok, Emden war wieder einen Besuch wert - aber nun geht es weiter in Richtung Heimat. Es ist Sonntag, ich komme mit kleinen Problemen durch die Brücken und auch der Schleusenmeister lässt mich, obwohl Niedrigwasser gerade vorbei, gleich einlaufen. Und so bin ich kurze Zeit später auf der Ems und mit auflaufendem Wasser ziemlich fix unterwegs. Bis zum Sperrwerk ist der Wellengang unangenehm - danach dann nur noch in den Windungen des Flusses, die gegen den Wind verlaufen, ansonsten eine schöne und unkomplizierte Fahrt mit der Strömung stromauf. Gandersum -Emssperrwerk - nur durch dieses Bauwerk konnte die Existenz der Meyer-Werft und damit tausende von Arbeitsplätzen gesichert werden. Für die Überführungen der Kreuzfahrer wird hier das Wasser aufgestaut. Viele Besucher stehen hier schon und bestaunen die Anlage. Die wirkliche Größe des Bauwerkes zeigt sich erst aus der Entfernung, gigantisches Gebilde. Jetzt geht die Post so richtig ab - der Unterschied zwischen GPS und Logge wird immer größer. Während die Logge mich glauben lassen will, wir wären mit 12km/h unterwegs (diese Angabe wird solidarisch unterstützt vom Drehzahlenmesser, der beständig 2.400 Touren anzeigt) schert sich das GPS überhaupt nicht um solch irdischen Firlefanz. Die Sterne lügen nicht, und Satelliten scheinen nach ihrer Erfindung diese moralische Kompetenz übernommen zu haben, im Erbgang sozusagen, auf jeden Fall macht mir mein Furuno heute viel Spaß: Bis auf 18.6 steigt die Anzeige - und ich glaube das, denn der Blick querab zeigt deutlich - wir sind richtig schnell! Und das, ohne den sonst üblichen D-Zug-Zuschlag zahlen zu müssen, alles für 4 Liter in der Stunde. Eigentlich ist das die Lösung unserer Probleme: Einfach mehr Tidengewässer und schon nimmt der Kohlendioxid-Ausstoß der deutschen Sportbootflotte deutlich ab. Rußfilter, Feinstaubmessungen - alles Kappes - gebt einfach den Gezeiten mehr Raum und dann läuft der Laden. Haben die Politiker einfach nicht auf ihrer Agenda - so einfach und keiner kommt drauf! Einziger Entgegenkommer - die beiden Segler bolzen gegen die Tide an, wahrscheinlich hatten sie nur ein kurzes Stück zu fahren, von einem der vielen kleinen Yachthäfen hier am Unterlauf. Das ist natürlich der Nachteil der Gratis-Unterstützung durch die Tide: Man ist im von der Natur vorgegebenen Fahrplan gefangen und kann nicht zu beliebigen Zeiten beliebige Ziele ansteuern. Der Mond macht die Vorgaben und der Tidenkalender wird so zur Lieblingslektüre des Skippers. Breit und behäbig wälzt sich das Wasser stromauf - es leben die Gezeiten, da kann man schnell reisen und Kilometer machen. Aber damit ist bald Schluss, denn in Herbrum wartet die erste Schleuse auf uns - falsch gedacht, da wartet nichts, noch nicht einmal eine blöde Schleuse! Schleuse Herbrum und Ostersonntag - das passt nämlich nicht. Also wird nicht gearbeitet, hat das WSA entschieden und so strande ich hier vor der Schleuse. Ein Steg für zwei Boote ist da (immerhin) und so lege ich mich ganz nach hinten, das Heck steht schon etwas über. Ein Schild zieht meine Aufmerksamkeit auf sich: Für die übliche Wassertiefe will das WSA nicht garantieren. Ooops, trocken fallen will ich hier aber nicht, das muss nicht sein, dann fahre ich lieber zurück, Weener ist nicht weit. Aber der Blick in den Fenzl beruhigt: "Durchschnittlicher Tidenhub Herbrum 2,2 Meter". - und es sind nun immerhin 2 Meter Wasser unter dem Kiel und die Flut läuft noch über zwei Stunden - da sollte es doch kein Problem geben. Ein Spaziergang zur kleinen Kammer - Dalben, aber im hinteren Teil hat man immerhin zwei Dalben mit einer Art Bretterverschlag verbunden, da könnte man sich im Falle eines Falles gut dranlegen. Ansonsten: Stille, eine Stille,. wie es sie nur im Emsland gibt, irgendwo in der tiefsten Knüste weit weg von jeglicher Zivilisation. Ein kurzer Test zeigt, was man eigentlich nicht hätte testen müssen: DBV-T - Fehlanzeige. Null Sender auf Null Kanälen meldet mir der Computer - da geht es dann früh in die Falle. Dass ich dennoch heute zu meinem Krimi komme weiß ich ja jetzt noch nicht... Da das Wasser noch weiter aufläuft bleibe ich auch nicht allein. Zwei weitere Boote kommen, später gesellt sich noch ein Segler dazu (der auf Grund der Kurzatmigkeit seines historischen Motors den letzten Teil der Strecke schon gegen das ablaufende Wasser ankämpfen musste). 3,50 Meter zeigte mein Echolot bei Hochwasser an - bei 2,20 Tidenhub bleiben also noch 1,30 Luft oder besser Wasser unter dem Kiel. Also keine Angst vor ungewolltem Trocken fallen Zum Sonnenuntergang mache ich noch einmal einen Ausflug zur Schleuse - die hohen Türme der beiden Tore sehen im Gegenlicht schon sehr gut aus. Wer hat das einmal gesagt: "Hebewerke sind die Fördertürme der Binnenschifffahrt" - hier gilt dass auch für die Schleusen. Echte Landmarken diese großen Tore! Die Sonne geht unter - Niedrigwasser ist erst um 22.45 Seeschleuse Emden plus 3.25 für Herbrum, das macht 2.10 Uhr - und es sind nur noch 2 Meter unter Kiel. Langsam zweifle ich an der Angabe im Fenzl, das kann irgendwie nicht stimmen. Die Sonne geht wunderschön unter - und mir geht auf, dass das Wasser immer weiter abläuft und die Fenzl´sche Aussage jeglicher Grundlage entbehrt. Um 22.30 Uhr sind es nur noch 90 Zentimeter unter dem Kiel, und es wird noch fast vier Stunden weiter ablaufen!!! Gegen Mitternacht stehe ich auf, schöner Sternenhimmel, aber der kann mich gar nicht anmachen, denn das Echolot zeigt mal gerade noch 0,4 Meter an. Wer mich kennt weiß, dass ich nun natürlich nicht so richtig gut schlafen kann. Um eins gehe ich noch mal schauen (20cm) und um zwei Uhr bin ich auch wieder auf, da signalisiert mir das Echo mit drei waagerechten Strichen, dass da nix mehr ist an Entfernung was gemessen werden könnte. Aber das Boot schaukelt noch. Ich warte, auf die Flut. 2.10 nix. 2.15 nix - aber dann: Pünktlich wie die Maurer wird plötzlich der Segler, bei mir längsseits gegangen, weggedrückt, auch die Tremonia bekommt unerwartet einen kräftigen Schub vom Steg weg und das Echolot zeigt statt der drei Striche eine 0,5 - von einer auf die andere Minute einen halben Meter Wasser mehr unter dem Kiel. Es gluckert und plätschert überall, beruhigt sich aber nach der ersten Welle dann ganz plötzlich und das Wasser ist da. Hurra! Ich genehmige mir einen Grappa di Amarone della Valpolicella mit 40 Umdrehungen (hatte am Abend eine DVD über die Prohibition gesehen - The Untouchables mit DeNiro, Kostner, Garcia - mäßig) aber danach schmeckt so ein Erzeugnis italienischer Destillationskunst besonders gut - und erst Recht nach dem überstandenen Niedrigwasser-Krimi ohne Grundberührung. Danach habe ich richtig gut geschlafen! The Day after - am nächsten Morgen liegt um sieben die Liburna aus Moerdijk vor der Schleuse, ein Tanker. Das Schiff hat einen Kegel gesetzt. Ich frage an, ob wir mitschleusen können - wir können, aber es soll sofort losgehen. Kein Problem für mich, ich habe schon gut gefrühstückt, meinen Haushalt auf Vordermann gebracht - aber die beiden Kollegen vom Segler kommen erst gerade in die Vertikale. Doch sie sind sofort an Deck und es geht gleich los. Schnellstarter eben. Und so liegen wir zusammen in der großen Kammer der Schleuse Herbrum, es geht ein paar Zentimeter nach oben - wir verlassen damit das Tidengewässer! Bollingerfähr - die große Kammer ist außer Betrieb wegen größerer Neubauarbeiten. Und die kleine Kammer sieht so aus wie die kleinen Kammern auf diesem Stück eben aussehen: Dalben und schräge Wände. Die Liburna schiebt sich zentimeterweise in die schmale Öffnung - das dauert. Ich hoffe noch, dass es ähnlich wie in Herbrum einen Bereich mit Verbindungen zwischen den Dalben geben wird. Alle Hoffnung war vergebens - es gibt wirklich nur nackte Dalben in Abständen von etwa 10 Metern im hinteren Bereich. Also lege ich im Vorbeischleichen eine Achterleine an den hinteren Dalben und... ...eine Vorleine an den vorderen. Die Vorleine dient mir eigentlich nur zur Kontrolle des Bugs, mit der Achterleine halte ich das Boot auf der Stelle. Als der Poller nach unten verschwindet, lege ich die Leine um den gesamten Dalben - nun kann sie sogar allein hochrutschen. Klappt eigentlich ganz gut, ich stehe auf dem Boot und halte Vor- und Achterleine gespannt und das Boot so, dass der hintere Fender stets am achteren Dalben liegt und die vordere Leine so, dass der Bug nicht auf das flache Ufer der Schleuse ausweicht. Nur mit Mittelklampe um einen Dalben - jeder der das schon mal gemacht hat weiß, dass das nicht klappt, das Boot dreht sich und Bug und Heck machen sich selbstständig. Geschafft - eine wirklich blöde Schleuse - gut, dass das Wasser so langsam einlief und die Liburna so langsam und vorsichtig navigieren musste - mit etwas mehr Strömuing hätten wir sonst ein Problem gehabt.... Emsland - man muss diese Stimmung erleben - jetzt, im Frühjahr. Die Bäume mit den gerade grün gewordenen Spitzen, die frische Luft, das Geschrei der Vögel und dann dieser Fluss, der hier noch richtig durch das Land mäandrieren darf - das ist schön, einfach schön und diesen Morgen hier möchte ich nicht missen! Marina Emstal - wohnen am Wasser, schön gemacht und wahrscheinlich sündhaft teuer. Wasserlagen - das lässt die Augen städtischer (und anderer) Kämmerer leuchten - da bezahlen die Leute Preise jenseits von Gut und Böse. Und man muss noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben! Die Liburna fährt gegen die aufgehende Sonne - das Wetter macht eigentlich einen guten Eindruck, so gut, dass ich das Verdeck herunter klappe. Ist zwar ziemlich frisch draußen (um die 10 Grad) aber es ist einfach schön, so durch den Morgen zu fahren. Düthe, Hilter, Hünthe - so können nur Schleusen im Emsland heißen - und nun kommen sie im 10km Takt. Überholen lohnt nicht, andererseits: Wenn nicht gerade enge Kurven dagegen sprechen, macht es die Liburna eigentlich ganz flott, so mit 11-12km/h ist sie immer dabei und da kann man nicht meckern. Hafen des Yachtclubs Lathen bei Ems-Kilometer 190 - von hier werden Besichtigungsfahrten zur Transrapidstrecke organisiert, denn hier im Emsland rast ja die Exporthoffnung der deutschen Wirtschaft durchs flache Land. Das gibt es nur in Hilter - umweltfreundliche Verkehrsmittel begegnen sich, Binnenschifffahrt grüßt Pferdekarawane. Etwa 20 kleine Pferdchen ziehen im Zockeltrab die Schleusenbrücke. Und während die Karawane weiter zieht - machen wohl irgendwie alle Karawanen, liegt ihnen definitionsgemäß so richtig im Blut - laufen wir in die Schleuse ein. Haren an der Ems - unverwechselbar die Kuppel des "Doms" - dieses Mal fahren wir vorbei, ein paar Kilometer wollen wir noch. Doch was tut sich da? Eine neue Brücke, die Einfahrt noch gesperrt aber der Blick hinein ist immerhin möglich: Hier entsteht der Yachthafen der Stadt Haren mit 100 Liegeplätzen und aller Infrastruktur. Sieht schon ganz gut aus, die Stege sind bereits montiert. Die Sliprampe jedenfalls scheint schon zu funktionieren - wieder ein neuer attraktiver Baustein für das Revier hier an der Ems. Und was ist mir da wieder für ein Wahnsinns-Foto gelungen - Kühlturm des Erdgaskraftwerks Meppen/Ems, 132 Meter ist der Kühler hoch und der Düsseldorfer Künstler Christoff Rihs hat die 26.000qm große Betonhülle mit einer Weltkarte verziert. Seit 1974 wird hier der Spitzenbedarf an Strom ins Netz gespeist, denn Erdgaskraftwerke sind Sprinter-Kraftwerke, sie lassen sich sehr schnell hochfahren und sind daher bestens geeignet, etwa in der Halbzeitpause eines Spitzenspiels blitzschnell die Kaffeemaschinen und die WC-Beleuchtung in Betrieb zu halten. Etwa 3.000 Mal pro Jahr werden deshalb hier die Brenner gestartet. Das Gas kommt per Pipeline aus den Niederlanden Was geschieht hier, bei Ems-Kilometer 176,5? Eine riesige Wasserfläche tut sich auf der rechten Flussseite auf, flache Ufer, im hinteren Bereich eine Spundwand. Was wird das - fragt sich nicht nur der Fotograf! Ich mache fest im Yachthafen des Yachtclubs Hase-Ems. Schöne Anlage in einem Altarm, die Zufahrt ist betonnt, 1,40 Tiefe waren immer vorhanden (sagt mein Echolot). Vorteil: Straßentankstelle in un mittelbarer Nähe. Nach und nach trudeln alle Mitglieder des Konvois ein und alle haben nur das Eine im Sinn: DIESEL! Tja, und das Bild geht gleich weiter an die Politik - zum Thema Tank-Tourismus. Der rote Diesel lässt grüßen, immer öfter werden Sportboote in Zukunft per Kanister betankt. Für die Schar der Skipper (wir werden immer älter) ist die Schlepperei sicher kein Beitrag zur Entlastung der Gesundheitskassen und für die Umwelt ist die Planscherei mit dem Treibstoff auf jeden Fall negativ. Ich möchte nicht wissen, wieviel Liter Diesel in dieser Saison in den Bach gehen - völlig unvermeidbar und völlig vorhersehbar. Aber wir haben natürlich als intelligente und umweltbewusste Menschen einen gemeinsamen Weg gefunden: Da unsere Boote nicht zur Tankstelle fahren können kommt die Tankstelle morgen früh zu den Booten - der Tankwart fährt den Wagen vor! Und so warten wir am nächsten Morgen kollektiv auf den blauen Wagen. Nachfrage per Telefon und auch persönlich (Tankstelle ist ja um die Ecke): Der Fahrer ist erkrankt, Ersatz aber unterwegs. Deshalb sind wir richtig froh, dass plötzlich jemand in Blau auftauscht und seine Hilfe anbietet und wir fragen ihn wo der Wagen ist und er kuckt ganz komisch - ist nämlich "nur" der Hafenmeister. Merke: Nicht jeder Mann in Blau arbeitet zwangsläufig bei ARAL - aber der Tanker biegt dann tatsächlich um die Ecke und wir alle bekommen den begehrten Saft. Bei 100 Liter macht der Fahrer bei mir lieber Schluss, er hat eine Höllenangst davor, dass der Tank überläuft. Nicht schlimm, denn die 100 Liter kosten exakt den gleichen Betrag wie die 120 Liter, die ich vor weinigen Tagen in Echtenerbrug getankt habe. Hilft mir aber auch nicht wirklich, das ist eben das deutsche Preisniveau bei Diesel. Und ich kann ja zum Tanken nicht immer nach Friesland fahren! Und dann geht es los, betankt, um einige Euros erleichtert - da fährt es sich gleich besser.