Die Tremonia liegt an der Wartestelle. Alles ist fertig. Alle Fender raus, Leinen und Ersatzleinen liegen parat. Und in Anderten liegt das Schleusenmesser auf dem Dach, hier muss es schnell gehen wenn es passiert! Einmal habe ich eine Leine nicht vom Poller bekommen, wie ein Fahrstuhl stieg das Boot nach oben und ich musste die Leine aufgeben. Die Tremonia schwamm also frei in der Kammer. Motor starten, Boot unter Kontrolle bringen, Schleuse über Funk rufen. Die Dame an den Schaltern hat dann die nächsten Sparbecken nicht freigegeben und nach drei Minuten war Ruhe in der Kammer. Ich bin dann also langsam an die Mauer zurück gefahren, habe gleichzeitig mit dem Bootshaken die Leine aufgenommen. Die wollte ich nun nicht auch noch in die Schraube bekommen. Und ich habe sie dann doch noch vom Poller tief unten im Wasser abbekommen, meine Leine. Danach ging das Schleusen dann ganz normal weiter. Wobei "normal" in Anderten eben heißt, dass das Boot ziemlich stark von der Wand weggedrückt wird und man echt ziehen muss wie ein Büffel, um es an der Wand zu halten. Und wenn dann gerade in dem Augenblick, in dem ein neues Sparbecken geöffnet wird, die Leine umgelegt werden muss, schießt das Boot in Richtung Kammermitte los. Ich habe dazu einen kleinen Film gemacht, den ich bei meinen Geschichten von Bord zeige, den kann ich aber jetzt hier nicht hochladen, dazu reicht meine Datenrate nicht aus. Werde ich von zu Hause aus machen.

Ich warte noch auf das nächste Berufsschiff - und über das AIS habe ich gesehen, dass es die Eiltank 68 ist. Gerade geht die Kammertür auf, die beiden Talfahrer laufen aus. Vorher bekomme ich noch die Aufforderung, mich hinter die Eiltank zu setzen. DAS finde ich mal gut, denn viele Schleusenmeister rufen die Sportboot erst spät auf, dann kann man hier in Anderten gar nicht losfahren, weil die Talfahrer im Weg sind und das Schleusen verzögert sich. So aber ist das gut. Ich mache in Ruhe los, fahre auf die andere Seite zur Westkammer und die beiden Talfahrer kümmern mich gar nicht.