Berlin, Berlin - wie, schon wieder?

Etappe 2: Auf dem Mittellandkanal MLK bis Hohenwarthe

Früher Morgen in Wolfsburg - und sie strömen. Jeder ankommende Zug schaufelt VW-Mitarbeiter zu ihrer Arbeitsstelle und sie alle nutzen den Weg entlang am Kleinfahrzeuganleger und können dann einen Tunnel unter dem MLK benutzen, um auf die andere Seite zu kommen. Zum Schichtwechsel die gleichen Bilder, den ganzen Tag über ein Hin und Her. VW - ich habe ja in jedem Jahr ein neues Kapitel live vor Ort mitbekommen. Von der Porsche-Übernahme, begleitet von einer gigantischen Steuerersparnis, weil man eine (EINE) Aktie ohne Berechnung mitgab und das ganze daher fiskalisch völlig anders zu beurteilen war und steuerfrei blieb. Wir alle mussten damals auf mehrere Milliarden Steuereinnahmen verzichten! Völlig legal hat VW das gemacht, insofern ist eher unsere Steuergesetzgebung zu kritisieren als der Konzern. Doch was danach (ans Tageslicht) kam, war nicht mehr legal. Immerhin teilt der Konzern heute mit, dass er die Geldbuße in Höhe von einer Milliarde Euro wegen Aufsichtspflichtverletzung in der Dieselaffäre akzeptiert und das Urteil nicht anfechten wird. Immerhin! Die vielen Mitarbeiter wären sicher froh, wenn dieses Kapitel endlich beendet wäre und wir alle würden uns freuen, wenn Autobauer ehrlicher mit uns Kunden umgehen würden und Gesetze und Verordnungen einhalten würden. So wie wir alle.

Rühen - wir müssen Wasser bunkern, aber die Vota ist vor uns dran. Und das dauert, bis der Riesentank des Frachters voll ist. Crew-Wechsel steht dort an, die neue Besatzung packt ihre Klamotten aufs Schiff, Lebensmittel in großen Kisten kommen dazu. Taschen, Koffer, Bierkästen - alles wandert ins Schiff, anderes wieder hinaus. Ein Rundgang über das Deck, hier und da bleibt man stehen, es wir gezeigt, erklärt, diskutiert - wahrscheinlich alle Mängel, die im vergangenen Umlauf aufgefallen sind. Dann endlich wird der Schlauch eingezogen...

...die Vota legt ab. Es geht für den Frachter weiter. Mit frischen Kräften und ausreichend Wasser im Tank! Wir stärken uns im griechischen Speiselokal am Anleger und dann heißt es auch für uns: Weiter gen Osten. Wenn alles klappt, können wir am Abend noch richtig "Kilometer machen" - Haldensleben sollte drin sein, immerhin noch fast 50 Kilometer, als wir um 1730 Uhr in Rühen ablegen. Übrigens: Während der deutschen Teilung war Rühen Grenzkontrollpunkt und Zollhafen für den Schiffsverkehr in die DDR und nach Berlin. Das Büro-Gebäude steht heute noch, kaum zu sehen und fast zugewachsen. Ich glaube, im Reisebericht 2016 habe ich Fotos davon ins Netz gestellt.

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