Berlin, Berlin - wie, schon wieder?
Etappe 3: Elbe-Havel-Kanal und Untere-Havel-Wasserstraße
Essen - allerdings unter etwas erschwerten Bedingungen, denn selbst die Enten sind mittlerweile hier so abgebrüht, dass sie - zur Freude mancher Esser - auf Tuchfühlung an den Tisch kommen. Allerdings: Noch nix gegen die Spatzen auf der Freundschaftsinsel - doch auch davon später.
Fressfeinde überall! Hier am Jungfernsee wurden früher die Frachtschiffe von und nach West-Berlin kontrolliert. Einige der Kontrollanlagen stehen noch, so etwa die Lichtmasten, von denen die Posten in die Laderäume hineinsehen konnten. Über die Grenzsicherung habe ich schon in den früheren Jahren geschrieben. Und: Wer noch nie hier war: Schloss Cecilienhof besuchen, der letzte Schlossneubau der Hohenzollern, man sieht das Gebäude mit seinen vielen Kaminen vom Wasser aus. Es ist einem englischen Landhaus nachempfunden und war - wichtig für uns - Ort der Potsdamer Konferenz 1945. Hier wurde durch Stalin, Truman und Churchill die Neuordnung Deutschlands beschlossen. Letztlich der Beginn der Teilung Deutschlands.
Am nächsten Tag sind wir in der Alten Fahrt und besuchen mal wieder die Freundschaftsinsel. Welche eine Enttäuschung: KEINE Soljanka! Gibt es das? Also muss ich auf die Kartoffel-Lauch-Suppe ausweichen, keine schlechte Wahl. Auch hier gilt: Man sollte das essen, was in einem solchen Betrieb machbar ist. Die von der Beschreibung her fantastisch-exotische Salatkomposition habe ich mir daher lieber verkniffen und bin bei guter Hausmannskost geblieben. Und hier sind es die Spatzen, ja, es gibt sie noch. In Dortmund auf der Roten Liste, hier eine Plage. Sie setzen sich auf den Tisch, neben den Teller, man muss handgreiflich werden. Auf einfaches Wedeln reagieren sie gar nicht mehr. Jeppe ist begeistert.
