Berlin, Berlin - wie, schon wieder?

Etappe 4: Da weiß selbst der Skipper noch nicht, wohin ihn der Wind treibt...

Blick zurück - links die Schlossinsel mit Schloss Köpenick. Auch diese Stelle kennen einigen von den Geschichten von Bord. Da erzähle ich manchmal unser Abenteuer an diesem Ort: Wir - Ute und ich - kamen damals zurück von der Dahme, das Wetter schien sich zu ändern und wir wollten in den "sicheren Hafen". Letztlich waren wir mit einem Charterboot unterwegs, so richtig viel Erfahrung hatten wir noch nicht. Ute lag im Bikini auf dem Vordeck, war wohl eingenickt. Das Anlegen schien einfach zu werden, wollte ich alleine machen. Der Wind war eingeschlafen - dachte ich, aber er war achterlich und durch den Fahrtwind nicht zu spüren. Daher schoss ich beim Gaswegnehmen auf den Steg zu, wurde unerbittlich immer schneller, die große Cabriokappe des Charterbootes wirkte wie ein kleiner Spinacker. Ich rufe also zu Ute, dass ich schnell eine Leine brauche weil es sonst kracht. Und Ute taumelt hoch, noch etwas benommen, schnappt sich die Leine, die immer auf dem Vordeck liegt und wirft auf fünf Meter ein Auge um den Poller - Wahnsinn - sie kann die Leine um die Klampe führen, ich dampfe etwas ruckartig ein, 2. Leine, alles klar. Erst da realisieren wir, dass auf der großen Terrasse etwa 40 Menschen sitzen und Eis essen, Kaffee und Kuchen vor sich haben. Einige sind aufgestanden, haben den Fotoapparat in Stellung gebracht - Smartphones gab es noch nicht - alle in Erwartung einer krachenden Havarie. Und wir legen an wie die Götter - meist ist es ja umgekehrt. Wenn Du ein Manöver fährst wie ein junger Gott, schaut höchstens ein gelangweilter Köter beim Kacken zu, aber wenn Du´s verbockst, hat gerade ein Bus 50 sachkundige Skipper ausgespuckt und alle stehen da und lachen und kommentieren.

Und dann bin ich da - Pier 38 - Das Meer an Freizeit - Frühstück mit Zeitung und Sonne und Ruhe am Krossinsee- was will man mehr?

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