Berlin, Berlin - wie, schon wieder?

Etappe 9: Die lange lange Fahrt zurück

Eigentlich kennt jeder in meinem Alter diese Ecke - nur nicht aus diesem Blickwinkel. Dreilinden verrät das Autobahnschild, früher Ende der Interzonenautobahn mit ihrer Schlaglochpiste und Beginn der Stadtautobahn, der AVUS - Ende des Geschüttels, wieder Tempo und auch Ende der Kontrollen.

Ein paar Meter weiter eine wunderschöne Eisenbahnbrücke - hier fuhr früher der Witwenexpress - Särge und Friedhofsbesucher wurden so per Bahn zum Südwestkirchhof transportiert. 1961 legte man die Strecke still. Nach der Wende sollte die Bahn bis nach Stahnsdorf-Mitte und Teltow verlängert werden. Es blieben Planspiele. Zuletzt berief sich die evangelische Kirche auf einen Vertrag aus dem Jahr 1909, sie hatte damals Grundstücke zum Bahnbau abgetreten unter der Bedingung, dass die Friedhofsbahn "auf alle Ewigkeit" betrieben würde. Man scheiterte vor Gericht mit dieser Klage. Lange wird die Brücke nicht mehr stehen, schade, wieder eine tolle Nietenbrücke weniger...

Inoffiziell hieß sie "Autobahnbrücke am alten Kontrollpunkt" - heute steht diese aufgelassene Brücke als Dokument der deutschen Teilung auf der Liste der Baudenkmale. Fußgänger und Radfahrer nutzen sie, aber das nicht offiziell, denn die Brücke ist entwidmet. Genau in der Mitte des Kanals verläuft die Landesgrenze Berlin/Brandenburg - früher BRD/DDR. Während nahezu der gesamten Fahrt über den Teltow-Kanal bewegen wir uns längs dieser Grenze.

Campingplatz auf ehemaliger Grenzfläche mit Turm - das ist mal eine schöne Umnutzung!

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