Knoten und andere Katastrophen

Der Roringstek...

...kommt dann zum Einsatz wenn der Rundtörn mit halben Schlägen nicht ausreicht, er hält bei Nässe und ungünstigen Bedingungen besser - eine kleine Modifikation hat hier große Wirkung. Das lose Ende unterquert beide Schläge um Ring oder Stange oder was auch immer - dadurch steigt die Reibung stark an. Da er genauso schnell und einfach zu stecken ist, nehme ich ihn immer anstatt des Rundtörns. Kleine Wurfanker auf Fischerbooten wurden früher immer mit diesem Knoten befestigt, daher wird der Roringstek auch als Fischerstek bezeichnet.

Diese Grafiken stammen vom DSV, dem Deutschen Segler Verband, Bochum, dessen Seiten unter der Adresse www.dsv-pa-bochum.de erreicht werden können.

Allerdings - ich mache den Roringstek etwas anders, in den DSV-Beispielen oben ist das für die Erhöhung der Reibung verantwortliche Ende ja "auf Slip" gelegt, kann also blitzschnell herausgezogen werden. Wenn der Knoten zum Festmachen benutzt wird, möchte ich genau das gerade nicht! Daher stecke ich ihn etwas anders und kombiniere ihn mit zwei halben Schlägen, das Ergebnis ist ein einfacher und sicherer Knoten zum Festmachen - an Ringen, Stangen und, um 90 Grad gekippt, auch an Pollern. So geht es: 1 1/2 Törns um den Ring oder die Stange...

Bei einem "normalen" Rundtörn wird nun das lose Ende nur unter der stehenden Part durchgeführt und dann kommen die beiden Schläge - das kennen wir.

Ich aber stecke die lose Part unter beiden Törns durch, das lose Ende läuft also parallel zur Stange (oder zum Ring, zum anderen Seil...) und diese kleine Änderung erhöht die Reibung nochmals erheblich, vor allem unter Last. Bei mir hat sich zwar noch nie ein Rundtörn gelöst (und so etwas möchte ich auch nie erleben), aber trotzdem verwende ich für den klassischen Fall (Festmachen an Ring oder Stange) nur noch den Roringstek, dauert nicht länger, ist nicht komplizierter und wird von denen empfohlen, die damit Tag für Tag umgehen - und ich halte viel davon, Erfahrungen anderer zu nutzen!

Und so sieht er dann aus, nach den beiden Schlägen (wie beim Rundtörn) - und der hält wirklich sehr gut. Seit ich ihn kenne habe ich den Rundtörn aus meinem Programm gestrichen - ich kann mir nur eine begrenzte Anzahl von Knoten merken und muss sowieso zu jedem Saisonbeginn alle noch mal wiederholen - schrecklich diese Vergesslichkeit. Da hilft es, wenn sich die Anzahl der wirklich wichtigen Knoten in überschaubaren Grenzen hält. Und man kann so auch ein Schiff festmachen - einfach um einen Poller herum - geht gut und hält - wenn der normale Weg (Leine zurück zum Schiff und an der Klampe belegt) aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert.

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