T wie Tipps fürs Segeln mit Gruppen

Kleine Hilfe bei der Vorbereitung

Diese Seite habe ich schon vor Jahren geschrieben - da ich viele Segeltörns auf Großseglern (Niederlande, Ostsee) für unterschiedlichste Gruppen organisiert habe wollte ich die wichtigsten Regeln und Grundsätze einfach für alle jederzeit zum Nachlesen zur Verfügung stellen - hier also kurz und knapp die Tipps fürs Gruppensegeln!

Persönliche Ausrüstung

Keine Koffer mitbringen! Es gibt auf den Schiffen in der Regel keine Schränke oder andere Staufächer, um Koffer unterzubringen. Optimal sind Sporttaschen oder sogar Seesäcke. Die verschwinden nachts unter dem Bett und können tagsüber auf das Bett gestellt werden. Dann gibt es keine Katastrophe, wenn bei extremer Schräglage Wasser aus dem Waschbecken oder über eine nicht richtig geschlossene Luke in die Kajüte laufen sollte.


Kofferberge verschwinden im Bus....

Spezielle Segelkleidung macht zwar das Segeln angenehmer, ist aber eigentlich nicht erforderlich. Der "Ostfriesennerz" reicht, ggf. mit dickem Pulli, völlig aus. Eine dazugehörige regendichte Hose ist nicht schlecht, wenn dann auch noch die Schuhe wasserdicht sind, kann fast nichts mehr passieren. Die Schuhe sollten allerdings eine möglichst griffige Sohle haben. Wichtig ist, dass man auch bei nassem Deck nicht so leicht ausrutschen kann. Schmale Einschnitte in der Sohle helfen am besten, daher sind die grünen Garten-Gummistiefel mit ihrer groben Sohle auch nicht unbedingt so gut geeignet.

Wer ohnehin eine feste und robuste Allwetterjacke braucht: Bei Decathlon (Aplerbeck) gibt es immer eine kleine Auswahl an recht guten Segeljacken von 60 - 150 Euro, die alltagstauglich sind und für einen Törn auf IJsselmeer oder Wattenmeer auf jeden Fall ausreichen. Wer mehr will, findet ein gutes Angebot auch im Internet bei Compass www.compass24.de oder bei A.W.Niemeyer www.awn-watersports.com


...und müssen später aufs Schiff - lange Reihe über zwei andere Segler hinweg.

Unbedingt notwendig ist eine gute (warme!) Kopfbedeckung (Pudelmütze o.ä.), ein warmer Schal und eben der dicke Pullover. Wer da noch nicht optimal ausgestattet ist: Der gute alte Elb-Troyer aus reiner Schurwolle mit dem "Zipper" wird u.a. im US-Navy-Shop in Dortmund Heiligegartenstraße Ecke Nordstraße angeboten. Für etwa 30,-- Euro erhält man ein zeitlos-klassisches Kleidungsstück (in grau oder marine), auch für viele andere Gelegenheiten.

Natürlich gehören auch Bikini und Badehosen, T-Shirts, Sonnenschutzmittel und -brillen ins Gepäck. Praktisch sind Handschuhe aus dem Baumarkt, Taue können ganz schön rauh sein und unsere zarten, nivea-gepflegten Hände stark strapazieren. Segelhandschuhe mit freien Fingerspitzen sind beim Knoten besser - meine Schüler haben sich z.T. einfach die Spitzen der Arbeitshandschuhe abgeschnitten. Klar, richtige Segelhandschuhe sehen eleganter aus, aber die anderen tun es auch.

Wenn wir abends ausgehen wollen, ist es in den Niederlanden nicht üblich, das "Kleine Schwarze" mitzunehmen, dennoch: Wer in der Disco was hermachen will und dort nicht seine Schönheit im dicken Pulli verschwinden lassen will, sollte auch für diesen Fall planen...

In der Regel sind die Betten frisch bezogen, man benötigt nur einen Schlafsack. Wir nehmen immer noch einen Kopfkissenbezug mit, ganz pingelige Segler packen auch ein Bettlaken ein. Wer keinen Schlafsack hat, nimmt eine Steppdecke mit Bettbezug mit. Eine Taschenlampe für abendliche Unternehmungen ist ganz praktisch.

Regeln für das gemeinsame Zusammenleben

Rauchen nur auf Deck, niemals unter Deck und erst recht nicht in den Kajüten! Auf manchen Schiffen ist das Rauchen im Salon gestattet, beginnt es jedoch zu regnen, ist durch die Deckenluken keine Lüftung mehr möglich und man sitzt im Mief! Alle Schiffe haben empfindliche Rauchmelder, also auf keinen Fall "heimlich" irgendwo unter Deck rauchen, das führt unweigerlich zum Ansprechen der Rauchmelder!

Alkohol auf keinen Fall während der Fahrt!

Auch nach dem Anlegen gibt es noch Arbeit mit dem Zusammenlegen der Segel und dem Klarmachen der übrigen Ausrüstung. Es ist nicht schön, wenn alle die Insel erkunden wollen und ein kleines Häuflein der Aufrechten muss allein klar Schiff machen!

Duschen und Toiletten gibt es an jedem Hafen, meist in guter Campingplatz-Qualität. Wenn jeder jeden Tag auf dem Schiff duscht, ist der Wassertank schnell leer. Außerdem sind die Duschen auf den Schiffen eng und es ist nicht sehr gemütlich, dort zu duschen.

Mit dem Strom ist es wie mit dem Wasser: Segelschiffe segeln (sonst würden sie nicht so heißen) und dabei wird kein Strom erzeugt wie bei einem Motorboot. Sind die Batterien leer, muss der Generator laufen, das stinkt und lärmt. Deshalb: Während der Fahrt alle Lampen und andere unnötige Verbraucher immer ausschalten. Wir benötigen die Kapazität der Batterien für den Kühlschrank. In den Häfen sind die Schiffe fast immer an das örtliche Stromnetz angeschlossen.

Wichtige Sicherheits-Regeln

Beim Anlegen in Gewässern mit Gezeiten ändern sich die Höhenunterschiede am Kai ständig, immer aufpassen! Nie allein von Bord klettern wenn man sich nicht sicher ist!

In den Häfen liegen die Schiffe oftmals in "Päckchen" am Kai, man muss also über andere Schiffe klettern, wenn man an Land oder zurück an Bord will. Bitte immer nur über die Vorderschiffe (das Vordeck) gehen, das Heck (der hintere Teil) ist stets Privatsphäre der Skipper. Das gilt auch für das eigene Schiff. Unterwegs sind die Skipper in der Regel erfreut, wenn sie Leute neben sich am Ruder haben, und sie erklären gerne alles und beantworten alle möglichen Fragen, die Landratten so haben. Aber nach dem Anlegen haben auch sie ein Recht auf Privatleben!

Nie auf die Schiffe springen, das macht unter Deck einen Höllenlärm! Vor allen nachts beim Heimkommen unnötigen Lärm vermeiden, vor allem beim Überqueren anderer Schiffe, das sorgt für gute Nachbarschaft!

Nie allein ins Klüvernetz legen, immer vorher fragen. In der Regel wird der Skipper dann das Anlegen von Schwimmwesten fordern.

Bei Manövern unbedingt aufpassen auf Bäume, Taue und Blöcke. Es gibt sichere Bereiche, wo nichts passieren kann. Vor dem Segelsetzen und -bergen: Luken zu!

Beim Kommando: "Alle Mann an Deck" kommen wirklich alle sofort nach oben.

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