Z wie Zweistrang-Bändselknoten

Schnell gemacht und spart das Einspleissen

Als ich mir das erste Mail dringend eine eingespleisste Kausch gewünscht habe, hatte ich die Technik des Einspleissens noch nicht drauf. Ich hatte damals, vorbelastet durch die vielen Chartertörns einfach die Tremonia mit den normalen Leinen an den Ringen in der Marina Rünthe fest gemacht. Nach einer Woche musste ich feststellen, dass sich meine neuen Leinen durch Schamfilen in den Ringen um etwa ein Viertel ihres Querschnitts verringert hagtten - welcher Charterer macht schon ein Boot für eine Woche fest? Da musste also eine Änderung herbei.


Das habe ich mir damals gewünscht: Eingespleisste Kausch (hier mit Schäkel)

Natürlich gibt es eine gute Lösung, die Befestigung mit Kausch und Schäkel, Problem dabei: Damals konnte ich noch keine Kausch* einspleissen. Aber dafür gibt es einen tollen Knoten, den Zweistrang-Bändselknoten, gefunden in "Knoten" von Geoffrey Budworth, Parragon Books Ltd., Lesezeichen Verlagsdienste Köln (Habe ich mal für 3 Euro erstanden). Dieser Knoten zieht sich unter Zug sehr fest zusammen und schließt die Kausch damit prima ein. Ich habe nie beobachtet, dass er sich im Einsatz je gelöst oder auch nur gelockert hätte. Auf alle Fälle ist er sehr gut geeignet, wenn man nicht auf die Schnelle eine Kausch einspleissen kann oder will und einige Zeit überbrücken möchte. Und klar, weiß ich auch - die Kausch ist zu klein, aber: Ich hatte gerade keine andere da als ich den Knoten für diese Fotos gefertigt habe!


So sieht er aus, der berühmte Zweistrang-Bändselknoten, hier mit etwas zu kleiner Kausch

Am Anfang war - nicht der Wasserstoff, einfach nur eine Bucht. So fangen viele Knoten-Märchen an. Das rot markierte Ende signalisiert die stehende Part. Wir arbeiten natürlich nur mit der losen Part!

Einfach einmal drüber und einmal drunter - das ist einfach, oder?

Jetzt geht es zurück, einmal und...

...noch ein zweites Mal werden beide Parten umschlungen.

Achtung, jetzt wird es etwas kniffeliger - aber nur etwas - nun muss das lose Ende dreimal den schwierigen Weg zurück finden, immer unter den Buchten hindurch, auch unter der ersten!!!

So sollte es nun aussehen - alles richtig? Dann können wir knotenkosmetisch tätig werden: Alles etwas nett zusammendrücken und ziehen und dann, dann sollte sich...

...dieses schöne Bild bieten. Und nun merkt man sehr schön: Er lässt sich prima zusammenschieben, schließlich soll er ja eine Kausch einschließen.

Denn die kommt nun ins Spiel. Beim Kauf der Kausch unbedingt auf die richtige Größe achten, diese hier ist mir etwas zu kleine, eine Nummer größer wäre besser (Ich hatte aber gerade keine andere zur Hand). Und auch wenn jetzt einige die Nase rümpfen, ich nehme Kauschen und Schäkel aus verzinktem Stahl. Die sind erheblich billiger als die VA-Produkte und seit nunmehr vier Jahren bei mir im Einsatz ohne großartige Probleme. Und gerade Schäkel gehen so oft im wahrsten Sinn des Wortes baden, noch nicht einmal der gesamte Schäkel, aber beim Herausschrauben des Bolzens (meist in der Hektik des An- und Ablegens, Zange in der einen Hand und die Leine ((mit dem Boot)) in der anderen - wer zum Teufel soll dann den blöden Bolzen halten?). Also, verzinkter Stahl reicht, jedenfalls wenn man wie ich meistens im Süßwaasserbereich unterwegs ist.

Fertig! So soll er nun aussehen, unser Zweistrang-Bändselknoten, der turboschnelle Ersatz für eine eingespleisste Kausch.

Links zu themenähnlichen Seiten:
S wie Spleiss
K wie Kausch

*Eine Kausch ist eine aus Kunststoff oder Metall gefertigte Verstärkung eines Auges, Kauschen findet man auch in Planen (Segeln usw.) - sie verhindern wirkungsvoll die Zerstörung des Materials durch das Scheuern (Schamfilen) an festeren Materialien. Die Kauschen für Leinen nennen sich auf Grund ihrer Form auch Herzkauschen, die runden für Planen eben Ringkauschen. Mit einem Schäkel werden die Kauschen dann befestigt, die Kombination Schäkel/Kausch wird ohne Probleme und ohne nennenswerte Materialabnutzung die Bewegungen auffangen.

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